Patienteninformationen

Nuklearmedizin

Allgemein

Die Nuklearmedizin ist im Vergleich zu anderen medizinischen Disziplin ein relativ junges Fach der naturwissenschaftlich geprägten Medizin, das für die Diagnostik und Therapie radioaktive Arzneimittel einsetzt.
Durch eine Vielzahl von schwach radioaktiven Medikamenten ist es möglich, Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar zu machen und so Krankheitsherde frühzeitig und für den Patienten sehr schonend zu finden.
Dazu zählen Schilddrüsen- und Tumorerkrankungen ebenso wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Skelettkrankheiten ebenso wie Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, Nierenfunktionsstörungen oder Parkinson-Krankheit.
Die Nuklearmedizin ist daher ein stark interdisziplinär vernetztes Fachgebiet. Im Gegensatz zum Röntgen kommen hierbei Stoffwechselvorgänge und nicht Organstrukturen bildlich zur Darstellung.
Obwohl die Nuklearmedizin ein vergleichsweise junges Fachgebiet ist, reichen ihre Wurzeln bis zur Entdeckung der Radioaktivität vor über hundert Jahren zurück. Bereits im Jahr 1938 wurde erstmals radioaktives Jod in der Schilddrüsendiagnostik eingesetzt, vier Jahre später ist die erste Therapie einer Schilddrüsenüberfunktion mit Hilfe von Jod-131 dokumentiert.

Was muss ich nach der Untersuchung beachten?

Nach Verabreichung des Radiopharmakons sollten Sie viel Flüssigkeit trinken (1,5 – 2 l), damit die radioaktive Substanz rasch über die Nieren ausgeschieden wird.   Innerhalb der ersten Stunden sind Sie als Patient eine Strahlenquelle. Die von Ihnen abgestrahlte Dosis ist jedoch so gering, dass Sie ganz normal Kontakt zu anderen Menschen haben und z.B. im Bus oder im Auto neben anderen Menschen sitzen können, ohne dass Sie diese gefährden. Wir empfehlen sicherheitshalber dennoch, in den ersten Stunden nach unserer Untersuchung zu Schwangeren, Säuglingen oder Kleinkindern wegen deren besonders hoher Strahlenempfindlichkeit einen gewissen Abstand (ca. 2 m) zu halten. Spätestens am folgenden Tag ist die Strahlendosis, die von Ihnen als Patient ausgeht, so niedrig, dass auch ein enger Kontakt kein Risiko bedeutet. Es gibt keine Einschränkungen im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz (außer Arbeit mit Kindern).

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Die durchschnittliche Strahlenbelastung durch nuklearmedizinische Untersuchungen ist höchstens etwa gleich hoch wie die Jahresdosis, die jeden Menschen aus natürlichen Strahlenquellen und aus zivilisatorischen Quellen (z.B. Flugreisen, Gebirgsaufenthalte, Fernseher, Baustoffe usw.) trifft.

Wie hoch ist die Strahlenbelastung?

Die durchschnittliche Strahlenbelastung durch nuklearmedizinische Untersuchungen ist höchstens etwa gleich hoch wie die Jahresdosis, die jeden Menschen aus natürlichen Strahlenquellen und aus zivilisatorischen Quellen (z.B. Flugreisen, Gebirgsaufenthalte, Fernseher, Baustoffe usw.) trifft.

Strahlendosiswert

Knochen-Szintigraphie: 3 mSv

Lungen-Szintigraphie: 1,2 mSv

Nieren-Szintigraphie: 1,5 mSv

Schilddrüsen-Szintigraphie: 1 mSv

Zum Vergleich: Die natürliche Strahlenbelastung liegt bei 1 - 4 mSv / Jahr.

Risiken und Komplikationen

Untersuchungsmethoden in Nuklearmedizin sind risikoarm und kaum mit Nebenwirkungen oder Komplikationen verbunden. Da nur kleine Mengen der radioaktiven Substanz eingesetzt werden, diese schnell zerfällt und rasch ausgeschieden wird.
Allergische Reaktionen sind nahezu ausgeschlossen.

Ist die Untersuchung schmerzhaft?

Es gibt meistens einen Stich wie bei einer Blutabnahme.

Kann durch die Strahlenbelastung eine Tumorerkrankung ausgelöst werden?

Das Risiko, infolge der Schädigung durch eine Röntgen- oder nuklearmedizinische Untersuchung an Krebs zu erkranken und zu sterben, ist im Gegensatz zu bekannten Todesursachen, wie z.B. Folgen des Rauchens (7,2% der Todesfälle), Verkehrsunfälle (1,1% der Todesfälle) nur hypothetisch und wird auf ca. 0,3 % geschätzt.
Von diesem Anteil sind die aufgrund der Untersuchungsergebnisse verhinderten Todesfälle noch abzuziehen. Zusammenfassend ist bei sorgfältiger Prüfung der Notwendigkeit der Untersuchung das Risiko gegenüber dem Nutzen vernachlässigbar klein.

Komme ich in eine Röhre?

Nein.

Bekomme ich ein Kontrastmittel?

Nein, die radioaktive Substanz ist kein Kontrastmittel.

Kann ich danach Auto fahren?

Ja, uneingeschränkt. Lediglich wenn Sie ein Beruhigungsmittel bekommen haben, dürfen Sie nach der Untersuchung für eine gewisse Zeit nicht Autofahren, sondern sollten Sie sich abholen lassen.

Was muss ich bei einer Schilddrüsenerkrankung beachten?

Für eine Schilddrüsenuntersuchung müssen Sie schilddrüsenblockierende Medikamente mehrere Tage vorher absetzen. Auch darf eine Schilddrüsenszintigraphie nicht kurz nach einer Röntgenuntersuchung mit intravenöser Kontrastmittelinfusion durchgeführt werden. Wenn Sie zu einer anderen nuklearmedizinischen Untersuchung kommen (z. B. DaTScan), erhalten Sie von uns ein Medikament, das die Aufnahme der radioaktiven Substanz die Schilddrüse blockiert.

Was muss ich bei einer Nierenerkrankung beachten?

Nichts.

Was muss ich bei einer Zuckererkrankung (Diabetes) beachten?

Lediglich vor einer Herzszintigraphie dürfen Sie nicht frühstücken und sollten entsprechend Ihr Mahlzeiten- und Therapiescheme anpassen.

Bekomme ich für die Untersuchung eine Narkose?

Nein. Eine Narkose ist nicht notwendig. 

Kann ich etwas zur Beruhigung bekommen?

Ja. Dies ist aber nur in seltenen Fällen nötig. Achten Sie darauf, dass in diesem Fall nach der Untersuchung abgeholt werden, weil Sie danach für eine gewisse Zeit nicht Autofahren können.

Darf eine Begleitperson während der Untersuchung beim Patienten bleiben?

Es spricht nichts gegen die Anwesenheit einer Begleitperson während der Untersuchung. 

Relative Kontraindikationen

Laktationsphase (Stillphase) – das Stillen muss für 24-48 Stunden unterbrochen werden, um eine Gefährdung des Kindes zu verhindern. Wiederholungsuntersuchung - innerhalb von drei Monaten sollte auf Grund der Strahlenbelastung keine Wiederholung einer Szintigraphie durchgeführt werden. Außer Studien-Protokoll.

Absolute Kontraindikationen:

Schwangerschaft

Falls aktuell eine Schwangerschaft vorliegt, nicht zweifellos auszuschließen ist oder Sie zurzeit stillen, teilen Sie dies vor der Untersuchung unbedingt der behandelnden Ärztin mit. In diesen Fällen wird – außer es liegen schwerwiegende Gründe vor – auf eine Untersuchung mit radioaktiven Substanzen verzichtet, um das ungeborene Kind nicht dem Risiko einer Schädigung durch radioaktive Strahlung auszusetzen.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Für eine Schilddrüsenszintigraphie benötigen Sie eine ärztliche Zuweisung. Diese ist ab dem Ausstellungstag 6 Monaten gültig. Die Kosten einer Szintigraphie werden von Ihrem Krankenversicherungsträger übernommen.

Terminvereinbarung

Ein Termin für eine Untersuchung kann telefonisch unter Tel.: 0561 104188 vereinbart werden.

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